Der Naturheilverein (NHV) Theophrastus hat den Schwarzen Holunder (Sambucus nigra L.) Anfang Juni als Arzneipflanze des Jahres gewählt. Neben Thymian, Efeu und Salbei ist auch der Schwarze Holunder als Arzneipflanze gegen Erkältungskrankheiten bekannt, doch die Heilpflanze des Jahres hat noch mehr zu bieten.
Laut Heilpraktiker und Jury-Vorsitzendem Konrad Jungnickel nutzen viele Menschen Holunderbeersaft oder auch den Blütentee bei Erkältungskrankheiten, aber dass Holunder auch bei anderen Leiden helfen kann, weiß kaum noch einer. Deswegen hat es sich der NHV Theophrastus zur Aufgabe gemacht, das altbekannte Wissen um die Arzneipflanze nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und weiterzugeben.
Der Schwarze Holunder, auch als „Holler“ bekannt, gehört zu den Moschuskrautgewächsen (Adoxaceae) und blüht zwischen Mai und Juli. Seine Blüten (Sambuci flos) und Früchte (Sambuci fructus) werden als Arzneidroge verwendet.
Wirkung und Anwendung der Heilpflanze
Durch den hohen Gehalt an Vitamin A, B und C kommen die Früchte des Schwarzen Holunders als traditionelles Mittel bei grippalen Infekten zum Einsatz und unterstützen das Immunsystem. Als „Schwitztee“ können Holunderfrüchte bei Fieber angewendet werden, denn durch die Verdunstungskälte auf der Haut lassen schweißtreibende Glykoside die erhöhte Körpertemperatur sinken. Außerdem wirken die Blüten des Schwarzen Holunders harntreibend, antibiotisch und schleimlösend. Verantwortlich dafür sind Inhaltsstoffe wie ätherische Öle, Flavonoide, Gerbstoffe und Rutin. Tees aus Blüten des Schwarzen Holunders werden in der Volksheilkunde gegen Rheuma, Obstipationen und Gicht eingesetzt. Außerdem soll der Tee gegen Hautunreinheiten und schlechten Körpergeruch eingesetzt werden können.
Mit der Auszeichnung als Heilpflanze des Jahres durch den NHV Theophrastus rückt der Schwarze Holunder wieder in den Mittelpunkt und kann seine positiven Eigenschaften, nicht nur in der unterstützenden Behandlung von Erkältungskrankheiten, zeigen.